Aus dem Erläuterungsbericht: Das Projekt der Umnutzung des Kronen-Viertels bietet die Möglichkeit neuen Additionsraum zu schaffen. Statt gigantischer Grossprojekte vor unseren Städten wird in den gewachsenen Strukturen des innerstädtischen Kronenareals ein Angebot von verschiedenen Nutzungen entstehen. Dieser spezielle Ort, der so lange das Stadtbild geprägt hat, verdient die besondere Aufmerksamkeit der Politik, der Eigentümer und auch der Architekten. Es gilt, die Geschichte lebendig zu erhalten und dennoch in eine neue Richtung zu weisen. Besucher Dortmunds werden tangential zum Innenstadtring auf der Bundesstraße 1 in die Stadt geleitet. Mit ihrer Solitärbebauung auf der einen und der Blockbebauung auf der anderen Seite ist eine urbane Verdichtung hier kaum erkennbar. So ist der "Kronenturm", der durch seine Höhe und geographischen Lage den dritthöchsten Punkt (nach dem Fernsehturm und der Unionbrauerei) der Stadt markiert, eine Landmarke, die auf den Weg in die Innenstadt verweist. Das Kronen-Viertel wird zum "Tor der Stadt".
Das Turmhaus des alten Kronenareals findet seinen stärksten Ausdruck in der Konstruktion. Die markanten Becken aus Stahlbeton stehen in drei Geschossen übereinander und bilden eine Art massiven "Fuss" für das Turmhaus. Der obere Teil wird von einem viel leichter wirkenden Stahlfachwerk geprägt.
Die Nutzung ist verbunden mit der Struktur. Die unterschiedlichen Strukturen des Tragwerks lassen sich auch in den Grundrissen wiederfinden. So wird das Gebäude erdgeschossig in der Lobby erschlossen. Von hier aus gelangt man in die drei darüberliegenden Geschosse der ehemaligen Becken, in denen Büros untergebracht sind. Im Stahlskelett der Obergeschosse befinden sich moderne Lofts.
Die Tragstruktur des Turmes soll weitestgehend von aussen ablesbar sein. So werden Lobbies im Erdgeschoss von einer geschosshohen Glasfassade eingefasst. Die großen Betonflächen der Büroetagen werden wärmegedämmt und mit einer Blechverkleidung versehen. Die Stahlstruktur der Wohnungen wird feuerfest ummantelt und bekommt ebenfalls eine metallene Aussenhaut. Die Addition der Module und Wohnungseinheiten kann in alle Richtungen erfolgen. Es entsteht ein dreidimensionales Modell. Der Architekt bietet ein "Spielfeld", in welchem aus den Grundrissmodulen die neuen Grundrisse entstehen. Die Zusammensetzung der Büros und auch der Wohnungen kann nach dem tatsächlichen Bedarf erstellt werden.
Die Glasfassade der Wohnungen springt in Teilen vor die Tragstruktur nach aussen und bildet Wintergärten aus. Die Laibungen werden farbig gestrichen und machen das einzelne Modul von aussen ablesbar. In anderen Teilen springt die Fassade hinter die Tragstruktur zurück und bildet Loggien aus. Auch die Umfassungswände bekommen ihren farbigen Charakter. Die Erschliessung wird durch einen innenliegenden Stahlbetonkern und einen additiven Glaskern sichergestellt.